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Plattencrash und Datenrettung

Eine längere Vorgeschichte: Mein Desktop läuft inzwischen mehrere Jahre problemlos und hatte inzwischen mal eine Reinigung nötig. Bei mir stehen hier inzwischen 7,5 TB Daten auf externen Festplatten rum, die auch wirklich bis zum Rand gefüllt sind, weshalb kein Backup möglich war. Nun fing ich an, alle wichtigen Daten von meinem Rechner auf eine 3 TB externe Festplatte zu schieben. Fertig. Abschluss sollte eine komplette Kopie meiner internen Platte sein, damit ich eventuell zu kopieren vergessene Daten immernoch haben würde. Gesagt, getan. Linux angeschmissen, Kopie weggeschrieben, Linux aus, Windows an…
Problem: Wo war die 3 TB Platte hin? Im Geräte-Manager erschein ein unbekanntes Gerät. Angeschlossen habe ich es nicht mehr bekommen. Windows aus, Linux an, mounting-Versuch… Fehlschlag. ntfsfix drüber gejagt… hing sich irgendwann auf. Windows an, chkdsk-Versuch… lief am Anfang noch recht gut und behob ein paar Fehler, konnte die Dateien auch noch erkennen, auch wenn es keinen Zugriff gab, irgendwann begann die Platte mit merkwürdigen Lese-Geräuschen und chkdsk blieb stecken.
Nun wurde die Platte nicht mehr erkannt. Datenrettungsversuche mit Software wie GetDataBack for NTFS brachten nichts, auch Testdisk scheiterte. Also wandte ich mich an die Datenrettungsfirma Datenphoenix. Platte eingepackt und losgeschickt. Kaum war die Platte da, bekam ich einen Anruf von Datenphoenix, die mich darüber informierten, dass die Platte in Bearbeitung ist. Allerdings auch mit den Informationen, dass die Platte äußerst schwach sei und nur mit 20% der normalen Laufgeschwindigkeit gearbeitet werden könne. Das war am Dienstag. Heute der zweite Anruf. Die selbe Person informierte mich, dass diese Nacht der letzte Versuch zur Rettung anlaufen würde, es allerdings sehr schlecht um meine Daten stünde und von des Bearbeiters Seite keine Hoffnung mehr vorhanden wäre. Ehrlichkeit, fand ich gut.
Nun warte ich gespannt auf den endlichen Bericht, der morgen eintreffen soll. Per Telefon wird er mich dann nicht erreichen können, da ich morgen früh um 9 schon wieder im Zug zu meiner Freundin sitzen werde. Allerdings werde ich die E-Mail mit Spannung erwarten, denn auf der Platte waren viele persönliche Daten, um nicht zu sagen alle, die mir ungemein wichtig sind. Neben jeglicher Musik, Hörbüchern, Hörspielen und anderen Daten, wie meiner Sounddatenbank, die über 200 GB groß war und einer eben so großen Musiksammlung von Royalty Free Music und Film- und Videospielsoundtracks.
Alles in Allem geht eine ganze Menge wichtiges Zeug verloren, auch mal wieder von mir geschriebener Code, von dem ich allerdings genügend Backups in store habe.
Fazit: Datenphoenix‘ Spruch auf Facebook: „Daten sind niemals verloren“ stimmt definitiv nicht, ich bin der Beweis. Die Platte war außerdem schrott, weshalb auch immer, kann ein Produktionsfehler gewesen sein, wie auch immer, die Platten sind eigentlich gut und eine identisch Platte hatte ich mir gerade eine Woche vor dem Vorfall neu gekauft, um meinen externen Bestand zu erweitern. Diese werde ich auch wieder in Betrieb nehmen, wenn auch mit etwas mehr Vorkenntnis als vor einem Jahr. Außerdem gerät meine Spieleentwicklung ins Stocken, inkl. Avalon. Zwar sind meine programmiererischen Fähigkeiten nicht angetastet, aber meine Möglichkeit, Sounds und Musik für Spielegestaltung zu bekommen, ist stark eingeschränkt. Und die gesamten Bücher, die ich noch am Hören war, muss ich auch erstmal neu auftreiben. Von der Erstellung sämtlicher nötiger virtuellen Maschinen mal abgesehen, die ebenfalls mit auf der Platte waren. Debian und Windows XP neu aufsetzen, sämtliche Software installieren… die vielen Stunden, die dabei verloren gehen.
Alles in Allem kann ich der Firma Datenphoenix aber eine Empfehlung aussprechen. Ich habe mich im Vornherein über Preise informiert und dabei persönliche Daten angegeben, einen Tag später wurde ich direkt telefonisch kontaktiert, da man sich über meine Situation informieren wollte. Ein wirklich guter Service, auch nach dem Einschicken der Platte. Wenn jetzt noch der Facebook-Slogan stimmen würde… ich wäre durchaus bereit gewesen, etwas mehr Geld auszugeben, daraus zu lernen und meine persönlichen Daten dreifach und inkl. Cloud zu sichern, aber gar keine Daten… naja, noch steht nichts fest und die Hoffnung stirbt zuletzt.